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Das solltest du über den Ausbau der Windenergie wissen und was ihn verhindert

Das klingt doch erst einmal nach einer guten Nachricht für die Erneuerbaren. Wirtschaftsminister Altmaier schlägt vor, dass Bürger*innen und Gemeinden an den Erträgen der Windkraftanlagen beteiligt werden. Der Bundesverband der WindEnergie freut sich, weil das genau seiner Vorstellung von mehr Teilhabe und regionaler Wertschöpfung entspricht. Und auch die niedersächsische Landesregierung unterstützt die Initiative der Bunderegierung. Na, das lässt doch hoffen. 🙂 Bekommt die Windkraft jetzt neuen Schwung? Wir brauchen die erneuerbaren Energien so dringend, um schnellstmöglich klimaneutral zu werden und so unserere Klimaziele einhalten zu können. Und sie sind eine Riesenchance und wären ein gigantischer Jobmotor für die regionale Wirtschaft – gerade jetzt in Zeiten der Coronakrise. Wieso wären? Was verhindert nach wie vor den Ausbau der Windkraft in Deutschland? Und was muss passieren, damit es wieder vorwärts geht?

Nur mit dem Ausbau der Solarenergie und der Windenergie erreichen wir unsere Klimaziele

Seit 2017 ist der Ausbau der Windenergie sehr stark eingebrochen. Um das Klimaziel von Paris zu erreichen und die Erderhitzung auf 1,5°C einzudämmen, müssen die Erneuerbaren Energien massivst ausgebaut werden. Nun schlägt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor, Gemeinden am Ertrag von Windparks zu beteiligen und so den Widerstand von Anwohner*innen gegen neue Windkraftanlagen zu verringern. Dies steht in einem Eckpunktepapier des Wirtschaftsministeriums, das der Deutschen Presseagentur (dpa) vorliegt.

Gemeinden sollen Geld bekommen

Betreiber von Windparks müssten dann für neue Anlage jedes Jahr mindesten 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zahlen oder dieses zumindest anbieten. Das Wirtschaftsministerium rechnet hier mit einer zusätzlichen Einnahme der Gemeinde von etwa 20.000 € pro Anlage im Jahr pro Windkraftanlage – je nach Region und Auslastung der Windkraftanlagen. Das Geld könnten dann die Städte und Gemeinden einsetzen, wie sie das möchten.

Günstige Stromtarife für Nachbarn

Betreiber von Windkraftanlagen könnten außerdem selbst entscheiden, ob sie zusätzlich günstige Stromtarife für Anwohner*innen anbieten – entweder direkt oder über Stromversorger, wie etwa die örtlichen Stadtwerke. Die Kosten sollten bei höchstens 90% des örtlichen Grundversorgertarifes liegen. Laut Eckpunktepapier könnten Kund*innen damit zwischen 100 bis 200 € im Jahr sparen. Würden 80 Verträge oder mehr mit günstigen Bürger*innenstromtarifen abgeschlossen, so müssten die Windpark-Betreibenden nur noch die Hälfte der Mindestzahlungen an die Kommunen überweisen – das wären dann noch 0,1 Cent pro Kilowattstunde.

Alle sollen am Erfolg der Erneuerbaren teilhaben

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies begrüßt die Initiative des Bundeswirtschaftsministers Altmaier. Es sei richtig, dass alle vom grünen Strom profitieren – die Standtort-Kommunen wie die Anwohner*innen und die Menschen in der Stadt.

Lies schlägt zusätzlich vor, die EEG-Umlage, die den Strompreis verteuert, auf 2 Cent abzusenken. Damit würde ein Vier-Personen-Haushalt 226 € im Jahr sparen. „Um die Akzeptanz der Energiewende zu erhöhen, müssen möglichst alle am Erfolg der Erneuerbaren beteiligt werden!“ schreibt Olaf Lies auf Facebook.

Aktionsplan für Teilhabe und regionale Wertschöpfung

Auch auf der facebook-Seite des Bundesverbandes der WindEnergie e.V. (BWE) freute man sich: „Da hat sich Peter Altmaier dann wohl doch mal unseren Aktionsplan für mehr Teilhabe und regionale Wertschöpfung durchgelesen. Gut!“. Bereits Anfang Februar 2020 hatte der BWE seinen Aktionsplan vorgestellt. Dieser schlägt ebenfalls Geld für Bürger*innen und Gemeinden aus den Umsätzen von Windkraftanlagen vor.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Vorschläge des Wirtschaftsministeriums gehen nun zur weiteren Abstimmung in die Koalitionsfraktionen.

Matthias Miersch, hannoverscher Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für die Bereiche Umwelt, Naturschutz und Energie, geht davon aus, dass es noch vor der Sommerpause ein „großes Paket zwischen Bund und Ländern“ zum Ausbau der erneuerbaren Energien geben wird. Damit soll dann das Ausbauziel bis 2030 zu schaffen sein. Bis dahin sollen die Erneuerbaren Energien einen Anteil von 65 % des Stromverbrauchs haben.

War es das? Geht es jetzt mit dem Ausbau der Windenergie voran? fragt sich frau k.

So, das klingt ja alles sehr positiv. Aber, ich kann das noch nicht so richtig einordnen. Bringt diese mögliche finanzielle Beteiligung der Anwohner*innen jetzt den Windenergieausbau in Deutschland so richtig voran? Und wo stehen wir überhaupt? Und wo wollen wir hin? Was verhindert die Windenergie? Und wäre nicht deren Ausbau einer unglaublicher Jobmotor jetzt gerade in der Coronakrise? Das ist doch die Chance. Gleich zwei Krisen mit einer Klappe schlagen. Coronakrise und Klimakrise. 🙂 Ich mach mich mal schlau…

Wie geht es der Windenergie in Deutschland?

In den letzten zwei Jahren ist die Windenergie dramatisch eingebrochen. Nach dem Statusbericht der Beratungsagentur Deutsche Windguard kamen im Jahr 2019 Netto nur 243 Windkraftanlagen an Land dazu. (Netto bedeutet, dass man von den 325 neu gebauten Windanlagen die wieder abzieht, die rückgebaut wurden. Und das waren leider 82 Windkraftanlagen im Jahr 2019. Dann verbleiben insgesamt eben nur noch 243 Windanlagen für das Jahr 2019.) Das sind 55% weniger als im Jahr 2018 und sogar 80 % weniger als im bisherigen Spitzenjahr 2017. Dies ist der niedrigste Stand seit 20 Jahren. 🙁

Was verhindert den Ausbau?

  • Im Klimapaket der Bundesregierung wurde für den Neubau von Windkraftanlagen ein pauschaler Abstand von 1.000 Metern zu Siedlungen festgelegt. Damit soll die Akzeptanz von Windkraftanlagen bei den Bürger*innen erhöht werden. Das Problem ist bloß, dass damit die Fläche für den Bau von Windanlagen viel kleiner wird – nämlich um 20 – 50 %. Und diese verbleibende Fläche kann bislang aus anderen Gründen, wie Natur- und Artenschutz, nicht genutzt werden konnte. Aber, dann bleibt ja gar keine Fläche mehr für Windräder übrig? Richtig, das ist genau das, was das Umweltbundesamt (UBA) befürchtet: „Ein Zubau … wäre auf der verbleibenden Fläche faktisch nicht möglich.“
  • Klagen von Bürgerbewegungen ziehen die Genehmigungsverfahren in die Länge. So kann es jetzt manchmal Jahre dauern, bis endlich Windräder aufgestellt werden dürfen. Es sind zwar meistens nur wenige Menschen, die keine Windräder in ihrer Nachbarschaft haben wollen, aber diese machen lautstark auf sich aufmerksam. Sie werden teilweise durch Naturschutzverbände auf lokaler Ebene unterstützt, während die Bundesverbände der Umwelt- und Naturschutzverbände für einen Ausbau der Windenergie sind, um die Klimaziele einhalten zu können. „Der Artenschutz wird hier missbraucht, um die Windkraft zu stoppen“, urteilt Gabriela Terhorst vom Bund für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland (BUND) im ZDF. Nachtrag: Im Februar 2021 veröffentlicht Greenpeace die Recherche „Windkraftgegner“. Sie zeigt auf, dass sich hinter den zahlreichen Klagen gegen Windkraftanlagen, auch ein Netzwerk aus Multifunktionären der Industrie versteckt und ein zentraler Anti-Windkraft Lobbyist sogar vom Bundes Wirtschaftsministerium aus agiert.
  • Auch der Abstand zu sogenannten Drehfunkfeuern der Deutschen Flugsicherung (DFS) verhindert einen Ausbau der Windkraftanlagen. Drehfunkfeuer senden Funksignale aus, an denen sich Piloten orientieren können – wie ein Leuchtturmsignal für Seefahrer. Und genau wie der meiste Seeverkehr sich heute nicht mehr an den Leuchttürmen orientiert, werden auch die Drehfunkfeuer im gewerblichen Luftverkehr eigentlich gar nicht mehr benutzt und durch Satellitennavigation ersetzt. Die Deutsche Flugsicherung besteht dennoch auf einen 15-km-Abstand von Windkraftanlagen zu den Funkfeuern und verhindert damit einen Ausbau von mehreren Gigawatt. In wieweit Windräder tatsächlich die Signale stören könnten, darum wird noch gestritten. Fakt ist, dass die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) schon im Dezember 2015 die Schutzzone von 15 auf 10 Kilometer reduziert hat. Und in anderen Ländern ist der Abstand zu den Funkfeuern noch weiter reduziert, ohne dass es einen erkennbaren Einfluss auf den Flugbetrieb hat. So hat Belgien den Abstand auf 7 Kilometer verringert, Spanien auf 3 km und Australien sogar auf 1,5 Kilometer.
Leuchturm Drehfunkfeuer

Drehfunkfeuer funktionieren wie Leuchttürme. Beides wird heutzutage weitestgehend durch Satellitennavigation ersetzt. Drehfunkfeuer sind also ein Back-Up. Und auch geringere Abstände zu den Windrädern stören den Flugverkehr nicht. Foto von Wolfgang Claussen, Pixabay, CC0

Symbolvogel Windkraftgegner Umweltschutzorganisationene Rotmilan

Der Rotmilan. Symbolvogel des Widerstands gegen Windräder. Dabei sprechen sich die Umweltschutzverbände auf Bundesebene für einen Ausbau der Windkraft aus, um den Klimaschutz  voranzubringen. Foto von Sven Lachmann, Pixabay, CC0

  • Änderung im Ausschreibungsverfahren 2017 – der Ausbau wurde begrenzt: Mit der Veränderung des Erneuerbare Energiengesetzes (EEG) 2017 wurde der jährliche Ausbau der Windkraftanlagen begrenzt. Bekamen vorher alle fertiggestellten Windkraftanlagen einen Netzanschluss und staatlich festgelegte Einspeisevergütung für 20 Jahre, so bekamen jetzt nur noch die Bewerber*innen einen Platz im Ausschreibungsverfahren, die die günstigsten Angebote schrieben.

Außerdem wurde den Bürgerenergiegesellschaften eine Sonderstellung eingeräumt: Diese brauchten keine Immissionsgenehmigungen vorab nachweisen. Das heißt, sie mussten zum Beginn des Ausschreibungsverfahrens noch keine Genehmigung vorlegen, zu möglichem Hörschall, Infraschall, Schattenwurf und Lichtreflexen. Außerdem dürfen sich Bürgerwindparks sogar mit der Inbetriebnahme bis 2022 Zeit lassen und bekommen auch höhere Vergütungen. Und tatsächlich gingen 96 Prozent der Ausschreibungen an solche Bürgerenergiegesellschaften.

Das klingt ja erst einmal toll und ich dachte, super, das ist doch genau das, was wichtig ist – Bürger*innen prodizieren ihren eigenen Strom. Ja, und jetzt kommt das Aber… Aber, leider wurden die Ausnahmen missbraucht und es steckten hinter vielen dieser vermeintlichen Bürgerenergiegesellschaften in Wirklichkeit Windkraftunternehmen. Und diese verzögern jetzt den Ausbau bis 2022, da sie wohl damit rechnen, dass mit jedem Jahr des Verzögerns auch die Investitionskosten für die Windkraftanlagen sinken.

Nicht nur, dass sich dadurch der Ausbau verzögert, auch geht man davon aus, dass wohl 20 bis 40 Prozent gar keine Immissionsgenehmigung bekommen werden.

Wie bekommen wir denn nun mehr Windkraft?

  • Einheitliche bundesweite Standards für den besonderen Artenschutz im Genehmigungsverfahren, das fordern die Naturschutzverbände in Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung zur Umweltminister*innenkonferenz im Mai 2020. Zurzeit ziehen sich Genehmigungsverfahren für Windparks wohl auch in die Länge, da es keine bundesweit einheitlichen Methoden und Bewertungsmaßstäben für den besonderen Artenschutz gibt.
  • Die Bund-Länder-Strategie wird ebenfalls von den deutschen Umweltverbänden unterstützt: Sie besagt, dass die Strommengen aus Erneuerbaren Energien für den Bund und die einzelnen Bundesländer genau festgelegt werden sollten. Außerdem müssten die Flächen benannt werden, die dafür benötigt würden.
  • Verringerter Abstand zu den Drehfunkfeuern. In einigen Ländern ist der Abstand zu den elektromagnetischen Anlagen der Flugsicherung viel geringer als in Deutschland – ohne Auswirkungen auf den Flugverkehr. Dass dies auch in Deutschland möglich ist, zeigt eine gerade veröffentlichte niedersächsische Studie WERAN, die Wechselwirkungen zwischen Windenergieanlagen und Funknavigationsanlagen sowie Radaranlagen untersucht hat. Die niedersächsische Landesregierung hat schon positiv reagiert und gibt sich in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zuversichtlich, dass künftig Windanlagen in einem Radius von 3,5 Kilometern zu den Drehfunkfeuern gebaut werden können. Vermutlich könnten dadurch bundesweit etwa 1000 Windkraftanlagen mit einer Stromleistung von insgesamt 5 Gigawatt neu gebaut werden. 5 Gigawatt — das entspricht 5000 Megawatt und das ist der Zubau der Stromleistung, den wir mindestens pro Jahr brauchen, um laut Plan der Bundesregierung auf einen Anteil der Erneuerbaren Energien von 65% im Jahr 2030 zu kommen.
  •  Energie für Bürger*innen von Bürger*innen. Nach einer Studie der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) vom Frühjahr 2020 ist die Akzeptanz der Bürger*innen klar von einem Faktor abgängig – von der Beteiligung der Anwohner*innen. Und da ist es nicht alleine die finanzielle Vergütung von Umsätzen aus Windkraftanlagen. Wichtig ist ebenso, sich an Windkraft-Projekten in der Gemeinde zu beteiligen und dort mitbestimmen zu können. So können Bürger*innen und Betreiber*innen individuell statt pauschal auf die Besonderheiten am Ort eingehen. Und das Erneuerbare Energiengesetz (EEG) müsste dann auch geändert werden, sodass echte Bürgerenergie wirklich möglich ist.

Volker Quaschning. Scientist For Future. Ingenieurwissenschaftler und Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft. In diesem Video erklärte er auch, warum der Ausbau der Erneuerbaren Energien eine unglaubliche Chance für das Klima und ein Jobmotor gerade in Zeiten von Corona wäre.

  • Von den ungeheuren Chancen erzählen, die in den erneuerbaren Energien liegen. Ob wir das 1,5° Ziel von Paris einhalten können, wird maßgeblich von dem Ausbau der Erneuerbaren Energien abhängen. Das erklärt auch Volker Quaschning, Scientist For Future und Professor für Regenerative Energiesysteme, in seinem Video.

Und hier liegen große Chancen für die heimische Wirtschaft: Allein im Ausbau der Windenergie müssen wir 5-10 Mal schneller werden. Volker Quaschning rechnet mit etwa 200.000 Arbeitsplätzen, die hier entstehen. Gerade in der Coronakrise bietet der Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen eine riesige Chance für die regionale Wirtschaft. Alles was wir bräuchten, wäre, die Beschränkungen der Erneuerbaren Energien zu beseitigen. Es bedürfe nur dem politischen Willen dazu. Ein nachhaltiger regionaler Konjunkturbooster, der nicht viel kostet.:-)

Dazu bedarf es auch einer positiven Kommunikation, über die Chancen der Erneuerbaren Energien für die regionale Wirtschaft und für die Wichtigkeit des Ausbaus, um die Klimakrise einzudämmen. Ich finde diese Leidenshaft für die Möglichkeiten, die uns der Ausbau der Erneuerbaren Energien bietet, bringt Herr Quaschning in diesem Video sehr lebendig rüber. Ich finde, es ist bislang sein bestes. 🙂

Welche Ziele haben wir?

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch soll von heute über 40 Prozent auf 65 Prozent im Jahr 2030 steigen. Das hatten die CDU, CSU und die SPD 2018 im Koalitionsvertrag beschlossen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist bei wachsendem Stromverbrauch ein Zubau von 5000 Megawatt pro Jahr in der Windenergie erforderlich. Stattdessen war es im Jahr 2019 nur eine Netto-Zunahme von 981 Megawatt. Das heißt, der Ausbau müsste eigentlich fünf Mal so hoch

Die Maßgabe, dass die Erneuerbaren Energien 65% des Stromverbrauchs bis 2030 ausmachen sollen, wurde vor dem Hintergrund festgelegt, dass Deutschland bis 2050 klimaneutral sein will.

Ist es wirklich schon so spät?

Um aber Pariser Klimaziel einzuhalten und damit möglichst die globale Temperaturerhöhung auf 1,5°C einzudämmen, müsste Deutschland bereits viel eher klimaneutral sein, denn das weltweite CO2-Budget für das 1,5°Ziel reicht nach den Zahlen des Weltklimarates in ihrem Sonderbericht 2018 nur noch für etwa 7,7 Jahre  (Stand Mai 2020). Dies bedeutet, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energie noch viel stärker ansteigen müsste.

Die Mercator-Uhr. Sie zeigt dir, wieviel Zeit wir noch haben, wenn wir die Erderhitzung bei 1,5°C oder bei 2°C eindämmen wollen. Du kannst das jeweilige Szenario über den Button oben rechts oder oben links anwählen. Für das 1,5°C-Ziel bleiben uns nur noch etwa 7,7 Jahre (Stand Mai 2020).

Welchen Anteil hat die Windenergie am Strom und am gesamten Energieverbrauch?

Nach einer Berechnung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme lag in Deutschland im Jahr 2019 der Strom aus Windenergie bei 24 % und hat damit die Braunkohle mit 20 % abgelöst. Insgesamt lagen die Erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft mit 46 % vor den fossilen Brennstoffen Braunkohle, Steinkohle und Erdgas. Die Fossilen hatten einen Anteil von 40 % am Strom aus der Steckdose.

Wenn wir uns aber den Gesamtenergiebedarf in Deutschland ansehen, sinkt der Anteil der Erneurbaren Energien: Bezieht man aber neben dem Strom noch die Wärmeenergie und den Verkehr mit ein, sinkt der Anteil der erneuerbaren Energien auf lediglich 17 % des Endenergieverbrauchs insgesamt.

Windenergie ein Wirtschaftsfaktor in Zeiten der Coronakrise?

Der Ausbau der Erneuerbaren wäre ein ungeheurer Jobmotor in Deutschland – wenn man ihn nicht behinderte. Allein in der Windenergie waren im Jahr 2016 etwa 160.000 Menschen in der Windenergie beschäftigt. Durch den Einbruch der Windenergie seit 2017 sind aber bereits etwa 25.000 Arbeitsplätze weggefallen– unter anderem durch veränderte Ausschreibebedingungen und pauschale Abstandsregelungen.

Um die Klimaziele aber einhalten zu können bräuchten wir mindestens ein Verfünffachen des Windenergieausbaus und damit Zehntausende weiterer Arbeitskräfte. Das wäre gerade in der Coronakrise die Chance für eine nachhaltige regionale Konjunkturbelebung zu sorgen.

Lasst uns über die Chancen der Windenergie sprechen. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien können wir …

Foto von Pexels, Pixabay, CC0

…unsere Klimaneutralität und die nachhaltige regionale Wirtschaft voranzubringen. Alles könnte so einfach sein.

Foto von Nico Wall, Pixabay, CC0

Fazit von frau k.

Wir brauchen die Erneuerbaren Energien, um die Energiewende zu schaffen. Vom Ausbau der Windenergie und der Solarenergie ist es abhängig, ob wir unsere Klimaziele einhalten und damit unsere Lebensgrundlagen erhalten können. Gerade jetzt in der Coronakrise bietet der Ausbau der Erneuerbaren Energien die Chance, eine nachhaltige Konjunktur anzustoßen und zehntausende von Arbeitsplätzen in den Regionen zu sichern.

Die finanzielle Beteiligung der Gemeinden und Bürger*innen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Zusätzlich ist es wichtig, die Anwohner*innen tatsächlich teilhaben zu lassen, sodass sie persönlich mitbestimmen können, während der Planung von Windkraftanlagen bei ihnen im Wohnort. Eine pauschale Abstandregelung verhindert dies und macht es unmöglich auf den verbleibenden Flächen noch Windkraftanlagen aufzustellen.

Ein geringerer Abstand zu Drehfunkfeuern der Flugsicherung und bundesweite Standards beim besonderen Artenschutz sind weitere Änderungen, um den Ausbau der Windenergie auf den Pfad zu bringen, mit dem wir die Klimaziele einhalten können.

Es ist an der Zeit, dass Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Medien endlich beginnen, über die unglaublichen Chancen zu erzählen, die in der Energiewende, im Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit auch in der Windenergie stecken.

Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien

  • investieren wir in neue zukunftsfähige Technologie
  • senken wir unsere CO2-Emissionen
  • können wir unsere Klimaschutz-Ziele erreichen
  • und damit die Klimakrise eindämmen und unsere Lebensgrundlagen erhalten
  • machen wir uns unabhängig vom fossilen Energiemarkt
  • stärken wir die regionale Wirtschaft
  • machen wir die Wirtschaft krisensicherer
  • schaffen wir zehntausende an Arbeitsplätzen
  • kurbeln wir die Wirtschaft an, in einer Zeit der Rezession durch die Corona-Krise

Na, wenn das keine guten Nachrichten sind. 😉

FAKTEN CHECK Die Chancen durch Windenergie in Deutschland

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